WAS MAN ÜBER KOMPRESSION WISSEN SOLLTE
WAS MACHT EIN KOMPRESSOR?
Ein Kompressor ist eine spezielle Art von Verstärker, der die dynamische Bandbreite von Audiosignalen reduziert. Er steuert die Lautstärke 'automatisch' und macht die ruhigeren Parts eines Tracks lauter und reduziert zu laute Stellen, um so einen gleichmäßigeren Sound zu erzielen. Die wesentlichen Parameter eines Kompressors sind Gain, Treshold, Ratio, Attack und Release.
GAIN
Die Gain-Steuerung erhöht die Lautstärke des ganzen Tracks. Die ruhigen Parts werden dadurch lauter und präsenter. Zu den Spitzen, die jetzt ja noch lauter sind, kommen wir im Anschluss.
THRESHOLD UND RATIO
"Threshold" ist der Punkt, an dem der Kompressor zu arbeiten beginnt. Jedes Eingangssignal, das lauter ist als der spezifizierte Threshold, wird komprimiert und somit leiser gemacht. Wieviel leiser hängt von der Ratio ab. Ein Beispiel: Wenn ein Eingangssignal den Treshold um 10 db überschreitet und Sie eine Ratio von 10:1 haben, dann wird der Wert des Ausgangssignals 1 db höher als der des Tresholds sein.
ATTACK
Die Attack-Zeit legt fest, wie schnell der Kompressor anfängt zu arbeiten, wenn das Eingangssignal den Treshold überschreitet. Zu kurze Attackzeiten sind jedoch nicht zu empfehlen: Die Transienten* könnten dabei in Mitleidenschaft gezogen werden. Der Sound würde dann dumpf und leblos. Bei zu langem Attack reagiert der Kompressor zu träge und wird uneffektiv. Benutzen Sie Ihre Ohren und nicht Ihre Augen, um die Attack-Zeit einzustellen!
* Transienten sind nicht-harmonische Bestandteile zu Beginn von perkussiven Sounds, so zum Beispiel das Anreißen einer Gitarrenseite.
* Transienten sind nicht-harmonische Bestandteile zu Beginn von perkussiven Sounds, so zum Beispiel das Anreißen einer Gitarrenseite.
RELEASE
Release ist der Zeitraum, den der Kompressor benötigt, um die Arbeit einzustellen, wenn das Eingangssignal unter den Treshold fällt. Die Release-Zeit liegt üblicherweise zwischen 20 ms und bis zu wenigen Sekunden – je kürzer die Releasezeit, desto härter fällt die Kompression aus. Zu kurze Releasezeiten können allerdings zu ungewünschten Effekten wie "Atmen" oder "Pumpen" führen. Die 'richtige' Releasezeit hängt vom zu komprimierenden Material ab.
TIPPS UND TRICKS
Ein kluger Mann meinte einst: Wenn es gut klingt, dann ist es auch gut. Das gilt auch für VINTAGE COMPRESSORS. Experimentieren Sie mit verschiedenen Einstellungen und finden Sie heraus, was für Sie am besten funktioniert und klingt.
Wir haben Experten über die Schulter geschaut und ein paar Tricks für Sie zusammengestellt:
Wir haben Experten über die Schulter geschaut und ein paar Tricks für Sie zusammengestellt:
REIHENSCHALTUNG VON KOMPRESSOREN
Wenn Sie für Material mit großem Dynamikumfang und großen Pegelspitzen einen "langsamen" Kompressor benutzen, können ungewünschte Nebeneffekte wie "Atmen" oder "Pumpen" entstehen. Um dies zu vermeiden schalten Sie vor den "langsamen" Kompressor einen zweiten Kompressor mit schnellen Attack- und Release-Zeiten, der mit relativ hohem Threshold und hoher Ratio die Peaks reduziert. So kann der folgende "langsamere" Kompressor – mit relativ niedrigen Treshold- und Ratio-Werten – das bereits um große Pegelspitzen bereinigte Material noch in der Lautstärke angleichen .
SIDECHAIN DUCKING
Diese Methode wird oft von Radio-DJs benutzt, um die Lautstärke der Musik zu reduzieren, wenn sie sprechen. Der Kompressor liegt auf der Musik und ein Kontroll-Signal – in diesem Fall das Mikrofon des DJs – ist dem "Sidechain"-Eingang zugewiesen. Wenn der DJ anfängt zu sprechen, dann triggert das Signal den Kompressor, der die Lautstärke des Tracks reduziert – die Musik "duckt" sich, um nicht im Weg zu stehen.
In der Musikproduktion wird diese Funktion oft dafür eingesetzt, um die Lautstärke von z. B. Synth-Pads beim Erklingen der Kickdrum zu reduzieren, wodurch ein "pumpender" Sound entsteht. Ebenfalls häufig benutzt wird dieser Kniff, um mit der Bassdrum den Bass zu "ducken" und so den Bereich der tiefen Frequenzen "sauber" zu halten. Dazu muss der Kompressor der Spur zugewiesen werden, die reduziert werden soll, und die Kickdrum geht als Kontroll-Signal über den "Sidechain"-Eingang.
In der Musikproduktion wird diese Funktion oft dafür eingesetzt, um die Lautstärke von z. B. Synth-Pads beim Erklingen der Kickdrum zu reduzieren, wodurch ein "pumpender" Sound entsteht. Ebenfalls häufig benutzt wird dieser Kniff, um mit der Bassdrum den Bass zu "ducken" und so den Bereich der tiefen Frequenzen "sauber" zu halten. Dazu muss der Kompressor der Spur zugewiesen werden, die reduziert werden soll, und die Kickdrum geht als Kontroll-Signal über den "Sidechain"-Eingang.
FREQUENZSELEKTIVE KOMPRESSION
Frequenzselektive Kompression ist sehr nützlich, wenn eine bestimmte problematische Frequenz eines Instruments kontrolliert oder nur ein bestimmtes Frequenzsprektrum komprimiert werden soll.
Setzen Sie den Kompressor in einen Insert-Effekt der Spur, die Sie komprimieren möchten und senden Sie das Signal dieser Spur zusätzlich auf einen Auxiliary Bus. Fügen Sie auf dem Auxiliary Bus einen Bandpass-EQ ein und routen Sie den Ausgang des Auxiliary Busses auf den "Sidechain"-Eingang des Kompressors. Passen Sie jetzt den EQ im Auxiliary Bus an, bis ausschließlich das problematische Frequenzspektrum zu hören ist. So werden genau diese Frequenzen dann die Kompression triggern.
Setzen Sie den Kompressor in einen Insert-Effekt der Spur, die Sie komprimieren möchten und senden Sie das Signal dieser Spur zusätzlich auf einen Auxiliary Bus. Fügen Sie auf dem Auxiliary Bus einen Bandpass-EQ ein und routen Sie den Ausgang des Auxiliary Busses auf den "Sidechain"-Eingang des Kompressors. Passen Sie jetzt den EQ im Auxiliary Bus an, bis ausschließlich das problematische Frequenzspektrum zu hören ist. So werden genau diese Frequenzen dann die Kompression triggern.
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