ÜBER EQUALIZER

WAS IST EIN EQUALIZER?

Ein Equalizer – kurz EQ genannt – ist ein Werkzeug zur Bearbeitung des Frequenzgangs. Ein EQ kann z. B. den unteren Frequenzbereich betonen, Gesang oder Percussion hervorheben oder Spuren mit ähnlichen Frequenzbereichen separieren. Wenn es darum geht, Aufnahmen zu korrigieren, ist ein EQ unverzichtbar. Wenn z. B. bei einer Gitarre störende Resonanzen auftreten, lässt sich die entsprechende Frequenz per EQ gezielt reduzieren.

Fast alle EQs funktionieren gleich: Frequenz(-bereich) auswählen, dann die Lautstärke des gewählten Bereichs mit dem Gain-Regler anpassen. Oft wird im Zusammenhang mit EQs von "Bändern" gesprochen. Das Klangspektrum lässt sich in Frequenzbereiche (= Bänder) aufteilen. Mit einem 3-Band-EQ lassen sich z.B. drei Bänder / Frequenzbereiche unabhängig voneinander ändern.

Parametrische EQs haben neben "Gain" und "Frequenz" auch einen "Q"-Regler. Dieser bestimmt die Breite der Kurve, die bei der Filter-Bearbeitung genutzt wird. Ein hoher Q-Wert erzeugt eine niedrige Bandbreite: Eine enge Kurve, die wie ein Stachel aussieht. Ein niedriger Q-Wert erzeugt dagegen eine weite Kurve, die eine große Bandbreite an Frequenzen abdeckt.

Goldene Regel für runden Sound: Zur Verstärkung eine große Bandbreite (niedriger Q-Faktor) und zum Reduzieren eine geringe Bandbreite (hoher Q-Faktor) wählen.

EQ-TYPEN

  • Parametrisch: Bezieht sich auf die anpassbaren Parameter. Voll parametrisch = Q-Faktor, Frequenz und Gain sind anpassbar. Semi-parametrisch = nur Frequenz und Gain sind anpassbar. Nicht-parametrisch = nur Gain ist anpassbar.

  • Shelving-Filter: Ab einer gewählten Frequenz wird alles darüber oder darunter verstärkt. Ein "Low Shelf"-EQ hat ein Plateau am unteren Ende, ein "High Shelf"-EQ am oberen. Diese Art von EQ verbirgt sich hinter den "Bass"- und "Treble"-Reglern Ihres Hifi-Verstärkers.

  • High-Cut-, Low-Cut-Filter: Entfernt die Frequenzen ober- oder unterhalb einer festgelegten Frequenz. Sie werden auch Low-Pass- und High-Pass-Filter genannt. Entscheidend ist hier die Frequenz, ab der der Filter eingreift, und die Neigung der Filterkurve. Eine steile Neigung ist präziser, klingt aber weniger natürlich.

  • Grafischer Equalizer – teilt das Frequenzspektrum in Bänder auf (meist sind es 31), damit die Lautstärke individuell reguliert werden kann. Äußerst praktisch, wenn die Raumresonanz einer PA schnell geändert werden muss.


TIPPS UND TRICKS

LOW-CUT AUF GESANG

Legen Sie zu allererst einen Low-Cut- (oder High-Pass-) EQ auf die Vocals. Entfernen Sie die unteren Frequenzbereiche, bis die Gesangsspur merklich dünner klingt. Drehen Sie den Filter dann wieder schrittweise auf.

RESONANZ ENTFERNEN

Nehmen Sie einen vollparametrischen EQ mit kleiner Bandbreite (= hoher Q-Faktor), und erhöhen Sie die Lautstärke um ca. 10 dB. Wandern Sie durch die Frequenzen, um die störende Resonanz zu finden: dieses seltsame Dröhnen. Sobald Sie die richtige Stelle gefunden haben, senken Sie den Gain um einen Wert zwischen -3 db und -12 db, abhängig von der Stärke der Resonanz.

EINE KURZANLEITUNG ZUM FREQUENZSPEKTRUM

  • Bass: von ca. 40 Hz bis 200 Hz: voll, massiv

  • Tiefe Mitten: von ca. 200 Hz bis 800 Hz: Fülle, Wärme

  • Mitten: von ca. 800 Hz bis 5.000 Hz: klar, präsent

  • Höhen: von ca. 5.000 Hz bis 8.000 Hz: hell, lebendig, brillant

  • Ultra-Höhen: ab ca. 8000 Hz: knackig, spritzig
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