
NATIVE SKETCHES
11 // Perera Elsewhere
Ich habe ziemlich wahllos begonnen und einfach meinen zweijährigen Sohn aufgenommen – mit einem Kondensatormikro in meinem Wohnzimmer. Sein Singen/Sprechen hat keine eindeutige Tonart oder Geschwindigkeit. Die Kick-Drums und gepitchte Bongo-Percussion stammen aus der Polyplex-Library. Dann nahm ich Reverb- und EQ-Effekte mit Automation auf den Drum-Parts auf, die ich zuvor bearbeitet hatte.
Ich schnitt die Aufnahmen auf den Beat, passte die Tonhöhen der Drums an und harmonisierte alles. Dann nutzte ich eine Orgel aus der Vintage Organs-Library, wobei ich Pitch-Modulation auf eine lange Note anwendete. Mittels Filter brachte ich ein trippiges Drone-Pad ins Spiel. Ich suchte einen Monark-Bass aus, programmierte dafür einige Noten und spielte mit den Overdrive-Parametern. Zusätzlich nahm ich mit Monark eine verstimmte Synth-Bassline auf. Alles ist unquantisiert, wackelig und arabesk – ich mag das!
Ich denke, dass diese Skizze die Hörer ganz schnell an einen anderen Ort versetzt. Das gefällt mir daran. Meine Stücke entstehen meist situationsbedingt: Ich nutze Plug-ins und Technologie, doch das Übersprechen von Tracks und die Sounds von Dingen / Objekten / Leuten um mich herum schätze ich genauso. Ich mag diese Mischformen, Paradoxien und Elemente des Zufalls oder Fehlers.

Biography
Die Berliner Künstlerin Sasha Perera wurde als Sängerin des Electronica-Trios Jahcoozi bekannt. Sie verbindet die dunkleren Facetten von Clubmusik mit Sounds, denen sie auf ihren ausgiebigen Reisen begegnet ist. In ihren Produktionen formt Perera diese und andere Einflüsse zu semi-akustischer, abstrakter Popmusik. Ihr Debütalbum "Everlast" erschien auf dem L.A.-Label Friends of Friends.